Wenn man auch kleinere Zeiträume zum Malen nutzen möchte, bieten sich dafür kleine Bilder an. Ich liebe meine „Minis“ inzwischen, und ich ertappe mich teilweise dabei, dass ich selbst dann, wenn ich viel Zeit habe, lieber mehrere kleine Bildchen male, als dass ich mir ein großes vornehme. Wieso habe ich diese kleinen Episoden und ihr Ergebnis so liebgewonnen, und wieso hilft mir das?
1. Ruckzuck fertig
Da spielt sicher auch eine psychologische Komponente eine Rolle, aber es motiviert einfach ungemein, wenn man in 15 – 20 Minuten ein fertiges Resultat in den Händen hält. Ich habe etwas geschafft an dem Tag. Wie klein oder groß, ist dabei egal.
2. Malen als Selbstläufer
Wo ich aufgrund des Zeitmangels vielleicht nicht angefangen hätte zu malen, stelle ich mich schnell hin und male etwas. Durch das Malen kleiner Übungen und Studien male ich viel, viel regelmäßiger und häufiger, ohne dass ich mich selbst erst groß überreden müsste.
3. Versemmelt? Egal.
Es ist nicht halb so wild, wenn man kleine Bildchen mal verhaut. Dafür sind sie da. Und wenn mir das Resultat nicht gefällt, dann male ich eben am nächsten Tag ein neues Bild, das besser werden kann.
4. Schneller Fortschritt
Ich habe, seit ich so oft kleine Formate male, so viel dazugelernt! Ich bekomme auch bei kleinen Bildern ein besseres Gefühl für Kompositionen, für Farbwirkungen, den Farbauftrag usw. Und dadurch, dass ich so oft male, ist der Lerneffekt durch die Wiederholung sehr groß.
5. Mehr Mut
Die Frage „Was wäre wenn…?“ in meinem Hinterkopf setzt sich deutlich leichter durch. Wenn ich überlege, wie sich jetzt wohl ein knalliges Türkis in dem Bild machen würde, dann male ich es bei kleinen Bildchen einfach rein. Oft war ich verblüfft, wie gut den Bildern solche Experimente tun! Das kommt den größeren Bildern beim nächsten Mal zugute.
6. An kleinen Aufgaben wachsen
Wenn ich bestimmte Dinge üben möchte, sind kleine Formate perfekt. Möchte ich die Effekte verschiedener Untermalungen testen? Im kleinen Format ist ein und dasselbe Motiv schnell drei oder vier Mal auf verschiedenen Untergründen gemalt – Frage geklärt. Wie verhält sich das neue Papier? Kleines Format – das ist schnell herausgefunden.
7. Übung, Übung, Übung
Häufiges Malen trainiert den Blick, die Wahrnehmung für Formen und Farben, die rein physische Handhabung der Pastelle oder Pinsel, den Umgang mit meinen Materialien. Man merkt bald, dass man schneller malt, viel besser und schneller das Wesentliche im Bild festhalten kann, und dass man einen besseren Blick für den Bildaufbau bekommt.
8. Training für den entscheidenden Moment
Wer draußen malt, muss manchmal schnell einfangen, was er vor sich sieht. Keine Zeit für große Formate, keine Zeit für langes Überlegen und für unnötige Details. Wenn man dann mit kleinen, halbwegs zügig gemalten Bildern Erfahrungen hat, kriegt man das deutlich besser hin